Prozessbericht – 12.03.19 – Angriff auf Connewitz

Ein weiterer Prozessbericht zur juristischen Aufarbeitung des Überfalls auf Connewitz.

 

Der Prozess gegen Paul H. und Maximilian K. findet vor dem Jugendgericht statt. Denn die Täter hatten zum Tatzeitpunkt das einundzwanzigste Lebensjahr noch nicht vollendet. Anwesend ist deswegen auch eine Jugendgerichtshelferin. Wegen des besonderen öffentlichen Interesses ist die Verhandlung aber trotzdem öffentlich.

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Frühjahrsputz

Es ist eine Eigenart der Neuzeit, dass in den Städten und Gemeinden regelmäßig zum Frühjahrsputz gerufen wird. Dann finden sich Menschen zusammen, meist in geselligen Bürgervereinen organisiert und sammeln im öffentlichen Raum allerlei Unrat ein, den es dort eigentlich gar nicht geben dürfte.

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Es dürfte ihn dort nicht geben, da Müll, so habe ich es mir sagen lassen, in dafür eigens aufgestellte Behältnisse gehört. Das wiederum scheint sich noch nicht zu allen Mitmenschen herumgesprochen zu haben. Eine andere Erklärung wäre darin zu suchen, dass der Müll eigens im öffentlichen Raum zurückgelassen wird, um der Tradition des Frühjahrsputzes eine Bedeutung beizumessen.

Also ungefähr so, als würde man seine Wohnung verkommen lassen, bis der Frühjahrsputz kommt und es dann nicht mehr anders geht. Wobei mir bewußt ist, dass viele Mitmenschen das genauso praktizieren. Was meistens allerdings auch nur dazu führt, dass das in Bergen zusammenrottente Material neu verteilt wird.

Die Unordnung nimmt ohnehin in geschlossenen Systemen zu. Oder wie die Physiker sagen würden: In einem abgeschlossenen System mit festem Volumen und fixer Teilchenzahl, ist die Entropie proportional zum Logarithmus der Anzahl von Mikrozuständen in dem System.
Mein Chaos ist ein Naturgesetz. Fakt! Menschen, die mein Chaos kritisieren werfe ich daher zufällig meist nur vor, dass ihnen die innere Bereitschaft Naturgesetzlichkeiten zu akzeptieren abhanden gekommen ist. Zurück zum Thema.

Die Zahl der Teilnehmer*innen an dieser Art der Freizeitbeschäftigung, die dem Allgemeinwohl dient, ist allerdings umgekehrt proportional zur Anzahl der Mitmenschen, die sich zuverlässig über den Müll im öffentlichen Raum erregen.

Ich vermute, dass das mit einer anderen deutschen Besonderheit zusammen hängt, nämlich dem „nichts gewusst haben wollen.“ Konsequentes wegsehen ist halt auch nicht einfach.

Nichts erregt zuversichtlich ordnungsliebende Mitmenschen, derer es in Deutschland kulturell bedingt besonders viele geben soll, so sehr wie Müll. Bei Deutschland denken viele an Ordnung und Sauberkeit. Ein Blick in einen beliebigen Park oder Straße beweist meist das Gegenteil.

Die kognitive Leistung den vorhandenen Müll mit dem eigenen Leben in Kontext zu setzen, ist wiederum eine, für viele, offenbar zu anspruchsvolle Aufgabe, die meist mit den rotzig dahin geknirschten: „Ich zahle Steuern“, ausgekontert wird.

Wobei ich mich dabei meist frage, ob das Zahlen von Steuern, zu einem besonders unsozialen Verhalten berechtigt. Eine Frage, die offensichtlich einige geliebte Mitmenschen zuverlässig mit ja beantworten. Sei es drum. Wer erinnert sich nicht an die liebevollen Demoabende und ihren konstruktiven Disputen, auf denen besorgte Mitmenschen als allgemeingültiges Totschlagargument heraus verbalisieren, dass man doch erstmal Steuern zahlen solle.

Häufig antworte ich darauf, dass ich mit meinen Steuern, deren Lebensabend mitfinanzieren helfen soll, mir aber angesichts des ungebührlichen Verhaltens, dass nochmal überlegen möchte. Argumente folgen dann leider meist keine mehr.

Auf meinem gestrigen Wege zum Frühjahrsputz in den Stadtteilen Sellerhausen, Anger Crottendorf und Paunsdorf, was ich nur nebenbei einfliessen lasse um noch den letzten Leser vor Augen zu führen, was ich für ein großartiger, selbstloser Mensch bin, fand sich alles was die menschliche Zivilisation produziert.

Plastik in allen Variationen und Farben, bergeweise Flaschen, Faxgeräte, Feuerlöscher, Kinderwägen.

In Paunsdorf fanden wir etwa auf wenigen Quadratmetern liebevoll im Gebüsch versteckte Schnappsflaschen in überraschenden großer Zahl. Man könnte vermuten, dass es dort Brauch sei, auf seinem Heimweg Flaschen entlang des Weges zu garnieren um so die Farben der Natur durch das in Flachen gebrochene Licht besonders erstrahlen zu lassen.
Aber vielleicht sind es auch nur Menschen bei denen die Kraft nicht reicht. Ich stelle mir also vor, wie ausgezehrte Mitmenschen, sich Gewicht entledigen müssen um die letzten Meter bis zum Ziel zu erreichen und mit letzter Kraft und dem Mute der Verzweifelung ihren Wurfarm ausholen um ihren Balast loszuwerden.

Eine weitere Art von Mitmenschen besitzt offensichtlich einen Hund, was kein Vorwurf sein muss. Offenbar hat sich zumindest teilweise herumgesprochen, dass Hundehaufen auf öffentlichen Wegen auch ein Ärgernis für diejenigen sein können, die einen Hund ihr eigen nennen. Eine überraschend hohe Anzahl an Hundebeuteln fanden wir daher auch. Warum diese dann allerdings in Bäume und ins Gebüsch gehangen werden, erschließt sich nicht ganz.
Die Exkremente von Hunden, die in der Natur verroten, mit Plastik zum umhüllen, was nicht verrottet, und dann in die Natur zu werfen macht wirklich keinen Sinn.

Und da derzeit viel über Bildung gesprochen wird. Frage ich mich dann immer zuverlässig wo die Mitbürger, die derlei Beschäftigungen nachgehen, eigentlich im Fach Biologie oder Physik oder Chemie oder Gemeinschaftskunde waren oder überhaupt. Das wird man doch noch fragen dürfen.

Müll, meine lieben Mitmenschen, gehört in den Müll und noch besser man produziert erst gar keinen. Dann müsste man sich auch nicht aufregen. Aber vielleicht würden dann auch einigen Menschen etwas fehlen, auf das sie schimpfen können, um sich so von der eigenen Bekümmertheit des Seins abzulenken.

Herzlich Kasek

Wie richten die Welt zu Grunde

Es ist warm, zu warm und das deutlich.
Dem Trend der letzten Jahre folgend hat die erste Wachstumsperiode vorzeitig begonnen. Dabei ist es deutlich zu trocken. Der relativ nasse Dezember und Januar könnten das Defizit des vergangenen Jahres nicht ausgleichen, zumal der Februar und vor allen Dingen der März und der Anfang des April deutlich zu trocken sind.

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Warum ich nicht für den sächsischen Landtag antrete.

In den letzten Tagen und Wochen bin ich von vielen Seiten immer wieder gefragt worden, ob ich mich nicht für den sächsischen Landtag aufstellen lassen möchte. Von vielen Menschen auf der Straße und im Netz gab es dafür deutlichen Zuspruch. Spekulationen und Mutmaßungen wurden angestellt. Ich fühle mich ein wenig in der Pflicht den vielen Menschen, die mich in den letzten Jahren unterstützt haben, auch in meiner Partei, Danke zu sagen und meine Entscheidung zu erklären. Das alles tue ich unabhängig der Frage, ob mich die Grünen aufgestellt hätten. Weiterlesen „Warum ich nicht für den sächsischen Landtag antrete.“

Fridays for Future Leipzig – Großdemo am 12.04.

Zur Dokumentation und Verbreitung die aktuelle Aktion der Fridays for Future Leipzig, 12.04.

Liebe Alle!

Für den kommenden Freitag, den 12.04.2019, planen wir wieder eine große Demo durch die Leipziger Innenstadt. Weiterlesen „Fridays for Future Leipzig – Großdemo am 12.04.“

Sozialer Wohnungsbau

Heute wurde im sächsischen Landtag über sozialen Wohnungsbau gesprochen. Eine Möglichkeit um mehr bezahlbaren Wohnraum, bezahlbar für die Einkommensschwachen, zu schaffen.

Ein CDU Abgeordneter hat sich dazu so eingelassen, dass er solange gegen sozialen Wohnungsbau kämpfen werde, wie es in Coswig oder Großenhain noch freie Wohnungen gebe. Er nahm damit auf Dresden und das Umland Bezug. Weiterlesen „Sozialer Wohnungsbau“

Auf dem Weg ins Unrecht – Sachsens neues Polizeigesetz.

Am 10.04.2019 wurde das neue Polizeigesetz im sächsischen Landtag beschlossen. Ein Kommentar.

Bereits vor der Abstimmung hatte der sächsische Ministerpräsident auch die Kritiker*innen dazu aufgerufen eine demokratische Abstimmungsmehrheit anzuerkennen. Weiterlesen „Auf dem Weg ins Unrecht – Sachsens neues Polizeigesetz.“