Lebensqualität und Mobilität schließen sich nicht aus
Ein Beitrag rund um die Mobilitätsdebatte in den wachsenden Städten von Volker Holzendorf und Jürgen Kasek.
Eine Streitschrift.
Die Städte wachsen. Mit dem Wachsen der Städte nehmen dabei auch deren Probleme zu. Neben sozialräumlichen Segregationsprozessen wird auch der Kampf um den öffentlichen Raum immer erbitterter geführt. Luftverschmutzung, Lärmprobleme, Unfälle sind die Folge einer Politik, die den öffentlichen Raum in erster Linie als Transitraum versteht, in dem der Individualverkehr mit dem Auto dominiert.
Nicht zuletzt die Belastung der Bevölkerung durch Feinstaub und Stickstoffdioxid belegen, dass die moderne Gesellschaft damit an ihre Grenzen stößt. Einerseits ist die Wohnzufriedenheit dort besonders groß, wo vor der Haustür Grün und Ruhe überwiegen, andererseits können viele nicht auf ihr eigenes Auto verzichten – ein Dilemma, zwischen Individueller Freiheit und Allgemeinen Gütern wie sauberer Luft und Klimaschutz.
Die Autoindustrie macht es sich hier einfach: An Stelle der Diesel- oder Benzinbetriebenen Autos tritt dann als Lösungsansatz der Elektroantrieb. Dieser ist allerdings nur lokal emissionsfrei und löst somit das Klimaschutzproblem nicht umfassend, sofern nicht gleichzeitig eine Energiewende auf erneuerbare Energien eingeleitet wird. So notwendig diese Übergangstechnik auch ist, wird verkannt, dass Autos unabhängig ihrer Antriebsart – insbesondere in Städten – auch ein Platzproblem darstellen: It’s the size, not (only) the engine, stupid!
Zugeparkte Fußwege und die Dominanz des ruhenden Verkehrs machen die Städte zu Orten mit niedriger Aufenthaltsqualität.
Während andere Nationen, das Problem bereits erkannt haben wird in Deutschland immer noch am Auto als des vermeintlich „deutschen liebstes Kind“ festgehalten.
Es ist Zeit radikal umzudenken.
Weiterlesen „Befreit die Städte vom Zwang zum Auto“