Wilde Argumentationslinien im Autoverkehr

Um das Thema Auto wird hart gerungen. Des Deutschen liebsten Kind ist mit viel Emotionen bedacht, so dass Diskussionen nicht selten in mäandrierenden Gedankengängen ausarten, wo ein Fahrradstreifen auf der Straße, schon das Ende der Freiheit markiert.

Und wenn die Emotionen hochschlagen dann werden auch die Argumentationsketten schnell zu Schlangenlinien.

Ein besonders schönes Beispiel ist derzeit in Leipzig zu beobachten.
Intensiv wird darum gerungen wie man mit der Masse an verkehrswidrig abgeparkten Fahrzeugen umgeht. Das Problem, man kann es nicht oft genug wiederholen ist, dass die meisten Städte zu einer Zeit angelegt wurden als motorisierter Individualverkehr ein Fremdwort war und nicht von der Vorstellung geprägt, dass jeder Mensch ein Fahrzeug sein eigen nennt. Man könnte den Stadtplanern von einst fehlenden Weitblick vorwerfen, hätte man doch spätestens seit den Romanen von Jules Vernes mit dem ein oder anderen Entwicklungssprung rechnen können.

Jedenfalls reicht der Platz nicht aus. Und weil das Bundesverwaltungsgericht in den 60er Jahren entschieden hat, dass das Abstellen von Autos im öffentlichen Raum vom Allgemeingebrauch gedeckt ist, leiten daraus einige ab, dass sie nun auch ein Anspruch darauf haben, das Auto irgendwo abzustellen und zwar im öffentlichen Raum.

Das führte lange zur Unsitte, dass gern auch vollständig oder halb auf Fußwegen geparkt wurde. Gern wurde das damit argumentiert, dass schließlich noch nie etwas passiert sei. Die Fußgänger, ohnehin die Spezies mit einer verschwindend geringen Lobby, die an den Rand gedrängt sind sollen diesen Platz auch noch mit den Autos teilen.

In einigen Stadtteilen jedenfalls geht die Kommune nun dagegen vor und hat etwa in engen Anwohnerstraßen nur noch das Parken auf einer Straßenseite erlaubt und geht gegen das Fußwegparken vor.
Was wiederum dazu führt, dass Verfechter des Gehwegparkens nun darüber echauffieren, dass nun mehr Platz auf der Straße sei (weil ja auf einer Seite keine Autos mehr stehen) und deswegen jetzt andere Autofahrer schneller als erlaubt durch die Straße fahren würden.

Noch absurder wird die Argumentation, wenn damit argumentiert, dass Autos auf Fußwegen verhindern würden, dass Fahrradfahrer den Fußweg als Rennstrecke missbrauchen und dadurch Kinder gefährden. Weil weniger Platz auf dem Fußweg ist, müssten verkehrswidrige fahrende Fahrradfahrer langsamer fahren.

Und nein, so wird tatsächlich argumentiert. Am Ende könnte man auch sagen, wenn da kein Fußweg wäre, könnten Fahrradfahrer diesen nicht als Fahrradweg missbrauchen und die Autos hätten mehr Platz.

Das Auto ist stark in den Köpfen der Menschen. Wer nicht versteht, dass der Zwang zu einem bestimmten Verkehrsmittel, weil es keine Alternativen gibt, dass Gegenteil von Freiheit ist, sondern sich erfolgreich einreden lässt, dass das Auto immer noch das Freiheitsversprechen schlechthin sei, sieht dann das Auto in seinem natürlichen Habitat gefährdet. Und wer eine gerechte Aufteilung des öffentlichen Raums als Gefahr für das Auto sieht kämpft vulgo für die Freiheit sein privates Eigentum überall abstellen zu dürfen ohne Rücksicht auf Verluste.

Klingt komisch ist aber so.

Umweltschutz und Scheitern.

Ende Februar kommt regelmäßig die Motorsäge zum Zug. Kurz vor Ende der Baumschnittperiode wird nochmal großflächig die sprichwörtliche Axt an die Natur gelegt.

Derzeit erreichen uns fast täglich neue Meldungen zu Baumfällungen und zwar großflächige Baumfällungen, die wir in der Kürze nicht annährend überprüfen können. Auch das zuständige Amt schafft das nicht, da die Anzahl der Mitarbeiter begrenzt ist und nicht angemessen im Vergleich zur Größe der Stadt.

Und ich persönlich ertrage das Geräusch jaulender Motorsägen nicht, die sich durch die Natur fräsen. Zu Recht regen sich viele Bürger auf und erwarten Antworten warum an der und der Stelle Bäume gefällt wurden.

Im einzelnen müssen Bäume gefällt werden, die abgestorben sind. Andere werden gefällt aufgrund von Baumaßnahmen. Ob der Ausgleich jeweils stattfindet, wird nicht flächendeckend kontrolliert. Ausgleich, der zudem immer dem Eingriff nachgelagert ist und daher nicht in der Lage ist, Ersatz für verloren gegangene Habitatstrukturen zu liefern. Einige Bäume werden auch gefällt weil sie stören.

All das wird nicht gesehen und ist ein wunderschönes Beispiel dafür, dass der Mensch weder die Biodiversitätskrise verstanden hat, noch in der Lage ist adäquate Antworten zu finden. Die Städte wachsen und um den Wohnraum bezahlbar zu halten muss gebaut werden. Aber gebaut wird oftmals mit Ideen aus dem letzten Jahrtausend.

Statt an bestehende Strukturen anzudocken und möglichst viel grün zu erhalten, wird immer noch der komplette Baugrund planiert und dann mit Landschaftsplanern vom Reißbrett Jungbäume eingesetzt, die die Ökosystemleistung bestehenden grüns nicht ersetzen können.

Was die Natur uns geschenkt hat wird nicht verstanden. Boden wird versiegelt, Natur wird zerstört. Und immer weiter wird Boden versiegelt.

Im Südraum von Leipzig soll an einem weiteren See etwa, wo sich ein Biotop entwickelt hat, der nächste Campingplatz und ein Ferienressort entstehen. Der Natur wird kein Raum mehr gegeben.

Die Biodiversitätskrise wird nicht verstanden. Der Mensch ist so achtlos seiner Umwelt gegenüber, gegenüber dem Schatz, der uns geschenkt wurde, dass das Aussterben des Menschen die logische Konsequenz ist.

Montage – in Sachsen.

Es war Montag, schon wieder. Montag. Immer dieser Montag.
Der Tag an dem Menschen mit Anliegen, um es freundlich zu formulieren, in Sachsen auf die Straße gehen um, nun ja, ihren Anliegen Luft zu machen.

Die Themen sind ein wenig austauschbar geworden. Erst Geflüchtete, dann Corona, jetzt Frieden und wieder Geflüchtete. Irgendwas ist immer. Die Regierung muss weg -immer, egal welche. Es wiederholt sich. Es geht nicht um Lösungen, es geht nicht um einen Austausch, es geht darum alles zu beklagen. Weil irgendwas kann nicht stimmen und bevor man im demokratischen klein- klein im demokratischen Rahmen über Lösungen diskutiert, reicht es aus alles möglichst pauschal zu beklagen. Schließlich ist man die letzte Bastion, so sieht man sich, gegen die Diktatur, oder so. Eine Diktatur, die so lausig ist, dass sie sogar Menschen mit völlig abwegigen Meinungen alle Rechte zugesteht und auch Menschen, die diese Demokratie ablösen wollen, die Rechte der Demokratie zugesteht. Verrückte Diktatur, denke ich mir.

Corona ist eine Lüge (immer noch), Russland will Frieden und Deutschland ist mindestens schon im dritten Weltkrieg und eigentlich geht es um den Great Reset und die Verfassung von 1871 oder so. Bei der Anzahl an wilden Theorien ist es mitunter schwierig die Übersicht zu behalten. Aber die ganzen logischen Brüche in diesem Sammelsurium aufzuklären, also die Vorstellung mit rationalen Argumenten gegen tiefe irrationale Besorgtheit anzukämpfen hat etwas von Taubenschach. Meist erfolglos.

In Leipzig gibt es deswegen 3 Montagsdemos. Die ganz Rechten mit Reichsfahnen und Fahnen der Freien Sachsen, wo sich dann gern mal auch Neonazis tummeln, und denen es um Souveränität geht weil Deutschland ja nicht souverän ist. Dann, die nicht ganz so Rechten, die Frieden wollen und Corona aufarbeiten wollen und die eigentlich ganz viel wollen vor allen Dingen weil es ein Schwindel ist und ein kleiner Haufen, die eigentlich nur Frieden will und die anderen nicht mehr so mögen, obwohl man doch gerade erst noch zusammen auf die Straße gegangen ist.

Aus jeder bringt noch einen mit, ist jeder macht sein eigenes Ding geworden. Weil jeder sich insgeheim Bedeutung erhofft.

Ich stehe erst am Rand und dann mittendrin. Einfach mal, im nicht mehr ganz jugendlichen Übermut, reinschnuppern. Eine Bürgerin spricht mich an und meint, dass sei hier ja wie bei Monthy Python. Wenige Meter auseinander stehen 3 kleine Demos mit Predigern und jede/r verkündet die alleinige Wahrheit. Die Volksfront von Judäa, die judäische Volksfront und die allgemeine Front, in der Sachsenversion auf wish bestellt, quasi. Großes Kino, wenn man Abstrusitäten mag.

Dazu kommen mindestens 2 dutzend Hundertschaften Polizei, die mit technischen Sperren wie Gittern und Autos, die 3 hintereinander über den Ring schleichenden Prozessionen von den Gegenprotest der aus knapp 100 mehrheitlich sehr jungen Menschen besteht zu trennen.

Als das Volk vorbeizieht, mich erkennt und zuverlässig niederbrüllt, belehrt mich ein Redner, der unablässig über alles mögliche redet, dass ich, der schweigend daneben steht, den demokratischen Diskurs verhindern würde.
Durch Schweigen. Großes Kino. Fühle mich jetzt ein wenig wie Ghandi, mindestens. Bin jetzt auch im Widerstand. Allerdings im Auftrag der Diktatur. Dazu kommt der lustige Sprechchor: Ihr seid nicht die Antifa, werdet bezahlt von Jürgen K.
Eine Behauptung, die ich entschieden zurückweisen muss. Die Bezahlung läuft über die Antifa GmbH und unsere Order bekommen wir direkt von der NWO, die insgeheim von Reptiloiden angeführt wird. Aber psst. Ist ein Geheimnis.

Ganz am Ende des mittleren Zuges, ein alter Mann, der meinen Namen permanent ausruft verbunden mit dem Wort „Drecksau“. Ich hätte ihm gern gesagt, dass ich ein sehr reinlicher Mensch bin, komme aber nicht dazu, weil die Polizei sich heldenhaft dazwischen wirft aber keine Anzeige aufnehmen will weil man ja gerade in einer Maßnahme ist. Sachsen, halt. Tauschen wir halt keine Adressen aus und können uns nicht über Hygiene unterhalten. Schade eigentlich.

Und während ich da stehe, denke ich mir, dass ist also der demokratische Diskurs von dem alle reden. Irgendwie wyld in der cringe Stufe.

Das alles wäre manchmal witzig, wenn es nicht manchmal auch besorgniserregend wäre.

Montag in Sachsen sind so….

Offene Briefe. Und dann Frieden!

Ein offener Brief (auch: Offener Brief, früher auch Sendschreiben oder Sendbrief, lateinisch missum) ist ein Schreiben, das als vervielfältigte Handschrift, Flugschrift, in Presse, Radio, Internet oder anderen Medien einer erweiterten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Entscheidend ist dabei, dass sein intendierter Sinn erst durch die Mehrfachadressierung – Öffentlichkeit plus Empfänger – verständlich wird. Durch die Form des offenen Briefs wird oft ein Adressat zu einer öffentlichen Stellungnahme gedrängt oder direkt aufgefordert, in der Regel erfolglos.

Wäre es nicht wahnsinnig schön, wenn wir durch einen offenen Brief einfach so den Frieden erklären könnten? Und sich die ganzen Menschheitsschinder der Übermacht des Wortes, manifestiert in einem offenen Brief, geschlagen geben und aufgeben?

Und ist da nicht auch diese weit verbreitete Hoffnung für Frieden? Eine Hoffnung für Frieden, die sich hier aber vielleicht nur so stark zeigt, weil dieser Krieg anders ist, näher unmittelbarer und unsere Lebenswirklichkeit viel stärker tangiert als all die anderen militärischen Konflikte in fernen Ländern, die wir vergessen, ignorieren können. Wie ehrlich ist dann dieses Schreiben für Frieden und zeigt es vielleicht nur, dass Frieden uns offenbar dann besonders wichtig ist, wenn er uns selbst betrifft?
Menschlich, allzu menschlich aber vielleicht ein Grund der notwendigen Selbstkritik und Eigenreflektion?

Man soll für Verhandlungen eintreten? Ja, unbedingt, soll man das. Aber Verhandlungen haben die Voraussetzungen, dass es Parteien gibt die verhandeln wollen. Und Verhandlungen, die nur dann erfolgreich sein können, wenn beide Seiten zu Konzessionen bereit sind. Aber wie sollen die aussehen? Ein souveränes Land, gibt ein Teil seiner Landesfläche ab und dafür verzichtet das andere Land darauf, dass ganze Land zu zerstören? In welcher Welt ist das ein tragbarer Kompromiss für die Angegriffenen?

Ich tue mich mit Waffenlieferungen schwer. Ein Krieg hat nichts heroisches. Ein Krieg ist immer Vernichtung, Leid, Zerstörung. Und ich kann nichts begeisterndes daran finden.

Die Aufrüstung beunruhigt mich zutiefst und ich bin überzeugt, dass ein Krieg nicht mit mehr Waffen zu beenden ist. Aber was genau ist die Alternative, wenn es keine Verhandlungen gibt weil der Aggressor nicht verhandeln will?

Wir liefern keine Waffen mehr? Und dann? Wenn der Krieg gewonnen ist für eine Seite, weil die andere Seite verloren hat, ist Frieden? Ist das das Ziel? Und ist dann Frieden und ist es dann wirklich das Ende der Konflikte?

Es wäre schön, wenn die Welt so einfach wäre. Wenn wir einfach nur offenen Briefe schreiben müssten und Dinge, die uns missfallen beenden könnten.

Ich fürchte die Welt ist ein wenig komplexer und die Realität eine andere, als das sie sich durch hinreichend bekannte Allgemeinplätze verändern liesse.

Ich bin unbedingt für Frieden. Die Aufrüstung beunruhigt mich. Die Waffenlieferungen bereiten mir Sorge. Aber ich sehe keine anderen Weg, weil vielleicht auch erst die Waffenlieferungen, so unbequem das auch ist, umso mehr Leid es bedeutet, Verhandlungen erst möglich machen.

Ich habe mehr Fragen als Antworten und mehr Sorge als Hoffnung.

Da draußen laufen Menschen, die behaupten für Frieden zu sein und in deren Worten Sorge mitschwingt und wenn man genauer hinhört ist es nicht die Sorge um die Menschen im Krieg sondern um das eigene Selbst, um den eigenen Wohlstand.

Das ist nicht verwerflich aber es ist auch nicht ehrlich.

Und Ehrlichkeit wäre das, was uns allen gut zu Gesicht stehen würde, wenn wir Frieden wollen.

Warum fühlen sich Menschen bedroht? Von Veganern, Flintas und Co.

Es gibt ja viele Dinge, wie ich gelernt habe, dass Menschen ihre persönliche Freiheit bedroht sehen und sich bevormundet fühlen.

In Dresden hat sich zum Beispiel eine „vegane Fleischerei“ einen hübschen Shitstorm eingefangen weil allein die Nachricht, dass es eine vegane Fleischerei gibt, offenbar bei einigen unruhigen Zeitgenossen, in einheimischen mit freudlosen Klopapier ausstaffierten Prepper- und/ oder Meinungsbunkern sämtliche Alarmglocken leuten.

Natürlich können ja die überkorrekten anmerken, dass vegane Fleischerei ein Widerspruch in sich sei. Ja und, möchte man fragen. Und genauso trotzig möchte man fragen, ja und, wenn die Verfechter der korrekten Normung sagen, dass man die Bezeichnung ändern muss, weil eine Leberwurst, die nicht aus Fleisch besteht, die Bezeichnung nicht tragen darf.

Die Beispiele mit Scheuermilch, die keine Milch ist und nur so aussieht oder der Leberkäse, der ebenso wenig mit Leber und Käse zu tun hat, wie die vermeintlichen Fischburger mit Fisch bei McDoof sollen hier nicht verschwiegen werden.

Wir lernen: es gibt irreführende Bezeichnungen, die so etabliert sind, dass sie ok sind aber wehe jemand kommt auf die Idee vegan zu leben und Produkte herzustellen und zu verwenden, die an fleischliche Äquivalente erinnern. Dann droht mindestens das Abendland unterzugehen. Das ein Großteil der Lebensmittel, dank der Lebensmittelindustrie, leicht irreführend sind, dürfte den meist bekannt sein. Ein Crispy Sandwich ist nicht deswegen gesünder weil man statt frittiert, was nach triefenden Altöl klingt, sämtliche frittierfähigen Produkte als crispy bezeichnet, was leicht und hip klingt.

Ebenso wie das Abendland unterzugehen droht, wenn nonbinär lebende Menschen oder Flinta Personen gleiche Rechte fordern. Offensichtlich, so lerne ich aus vielen abwertenden Kommentaren, sind es primär Männer, die sich von Personen, die nicht in klassischen Rollen verhaftet sind, in ihrer Männlichkeit bedroht fühlen.

Aber wie fragil muss man sein, damit man sich von Menschen bedroht fühlt, die anders lieben als man selbst? Fürchtet da möglicherweise ein Teil der sich echauffierenden Männer, selbst ein wenig schwul zu werden?

Es ist halt unglaublich einfach sich in der Gesellschaft der Aufregung, an Dingen aufzuregen, seine Wut und Unsicherheit auf andere zu übertragen und diese für alles Unbill verantwortlich zu machen.

Ich zum Beispiel fliege kein Flugzeug, fahre kein Auto und esse kein Fleisch. Ich bin deswegen kein besserer Mensch oder moralisch überlegen. In völliger Unschuld habe ich aber meine Lebensweise auf Twitter veröffentlicht und mir dafür hunderte Kommentare eingefangen, die sich dadurch getriggert fühlen. Die Furcht, vor dem anderen.

Soziologisch übrigens nicht ungewöhnlich, dass sich Menschen bereits dann herausgefordert fühlen, wenn ein anderer Mensch sich zum Beispiel besonders gewählt ausdrückt oder anders lebt. Es ist halt die Furcht, die uns alle fasziniert.

Von daher gilt manchmal vielleicht einfach auch Leben und leben lassen.

Lagebericht- Stimmungsmache gegen Geflüchtete, Leipzig Stötteritz

Nachdem das Thema Corona nicht mehr zieht, der Krieg auch nicht wirklich als Mobilisierungsthema funktioniert versuchen es die rechten Telegramgruppen erneut mit dem Thema Geflüchtete. Ängste schüren und umleiten auf Schutzsuchende.



Auch in Leipzig ist das Thema inzwischen angekommen. Nachdem zunächst in Lindenthal das Thema aufkam, fand heute dort eine sogenannte Vernetzung statt.

Eigens dafür wurde ein neuer Telegramkanal mit dem wenig kreativen Namen „Stötteritz, steht auf!“ angelegt. Der wiederum Querverweise auf die Gruppe „Engelsdörfer Spaziergänger“ aufweist. Beide Gruppen werden mutmaßlich von einem AfD Stadtrat bespielt. Deswegen wundert es nicht, dass prioritär AfD Meldungen verbreitet werden.

Vor Ort erschienen dann, wenig verwunderlich, ältere Mitbürger und von Montag bekannte Rechtsextremisten sowie AfD Mitglieder. Als kurzfristiger Versammlungsleiter, der wie immer nicht angemeldeten Versammlung, übernahm der ehemalige NVA Offizier Bernd R., der auch Kopf der rechten Montagsdemos in Leipzig ist und vor Impfung, Great Reset und Co warnt.

Mit kurzen Vorlauf von weniger als 24 Stunden mobilisierte Leipzig nimmt Platz um deutlich zu machen, dass Menschlichkeit nicht verhandelbar ist und wurde dabei von Banda Communale aus Dresden unterstützt.

Nach 2015, wo es allein in Sachsen über 700 asylfeindliche Demonstrationen und unzählige Übergriffe gab und es auch in Stötteritz zu einem Brandanschlag kam, versucht man also abermals mit Hass auf Schwächere Punkte zu machen.

Geschichte sollte sich nicht wiederholen. Bleiben wir wachsam.