„Weil jetzt ein solcher Tag ist, ändert man nicht die Politik.“

„Weil jetzt ein solcher Tag ist, ändert man nicht die Politik.“

So hat sich der CDU Kanzlerkandidat angesichts der Bilder aus Rheinland- Pfalz und Nordrhein- Westfalen geäußert.

Wie in Super SloMo sind wir Teil einer Katastrophe. Sehr nah. Zu schnell, als das Zeit bleibt und zu langsam als das es uns ständig begleiten würde.

Nach den Unwettern, in einer Troglage, die das Tief Bernd zwischen zwei Hochdruckwetterlagen eingezwengt hat, mit dem Ergebnis, dass wenig Bewegung aber viel Niederschlag kam, ist Zeit zum Aufräumen.

Stand jetzt: sind mindestens 80 Menschen gestorben, Dutzende werden noch vermisst. Ganze Ortschaften sind verwüstet. Es ist keine normale Flut, es ist eine Katastrophe.

Eine Katastrophe mit Ansage, mit Vorgeschichte.
Auch früher hat es Extremwetterlagen gegeben. Starkregenereignisse etwa, oder sehr viel Niederschlag, der sich auf einen bestimmte Fläche konzentriert, mit der Folge von temporären Hochwassereignissen.

Der Klimawandel aber zeigt uns, dass die Wahrscheinlichkeit für Extremwettereignisse zugenommen hat. Weiterhin zunimmt und zwar, dass ist das eigentlich schockierende, in einer Geschwindigkeit, die die bisherigen Prognosen übertrifft.

Seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist klar, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern. Die Dringlichkeit zum Handeln von Jahr zu Jahr zunimmt. Seit geraumer Zeit wird darauf hingewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit von Extremwettereignissen: wie Dürre einerseits und temporären Hochwassereignissen zunimmt. Nur die Politik wollte es nicht wahrhaben.

Immer dann wenn entschiedenes Handeln gefordert wird, folgen die Gegenargumente. Man muss doch die Menschen mitnehmen und die Arbeitsplätze.

Die meteorologische Lage auf diesen Planeten, in diesem Jahr zeigt mit Nachdruck, dass wir keine Zeit mehr haben. Zeigt, dass es mit ein bisschen Klimaschutz schon lange nicht mehr getan ist.

Weltweit gesehen schmilzt das Eis schneller als erwartet, tauen die Permafrostböden schneller als gedacht, was zusätzlich Methan freisetzt, nehmen Hitzewellen und Starkregenereignisse zu und das alles in einer Geschwindigkeit, die die Prognosen des IPCC übertrifft.

Fakt ist, der Klimawandel ist und ist weit schneller als erwartet. Fakt ist auch, dass die Katastrophe auf die wir, nach wie vor faktisch ungebremst zusteuern, bei vielem Menschen immer noch nicht im Bewusstsein angekommen ist.

Es geht nicht um die Frage, ob der Kanzlerkandidat der Union „Junge Frau“ gesagt hat, oder in seinem Dialekt „Entschuldijung Frau ….“ sagen wollte.

Es geht um den nachfolgenden Satz, dass man wegen eines Ereignisses, seine Politik nicht ändert. Nein, wegen eines Ereignisses sicher nicht aber unter Berücksichtigung aller Umstände ist es höchste Zeit alles zu ändern.

Es geht um nichts weniger als das Überleben der Menschheit auf diesen Planeten und die Zeit läuft uns davon.

Pressegespräch zu #CancelLEJ

Sehr geehrte Damen und Herren,

vergangenes Wochenende wurde einer Aktion von 55 Klimaaktivist*innen am Flughafen Leipzig-Halle mit unverhältnismäßiger polizeilicher Repression begegnet. Die Aktion #CancelLEJ richtete sich gegen den geplanten Ausbau des Frachtflughafens. Frachtflüge sollen zudem vermutlich von einer geplanten EU-Kerosinsteuer ausgenommen sein – so die geleakte Version des Fit for 55 Klimapakets der EU-Kommission, die am Mittwoch, den 14. Juli, vorgestellt wird. In wenigen Tagen ist eine weitere Demonstration in Leipzig geplant.   

Das Thema hat somit lokalen Bezug, jedoch auch bundesweite und internationale Bedeutung.

Für ein Hintergrundgespräch laden wir Sie ein:

Online-Pressekonferenz

zur vergangenen Aktion am Flughafen Leipzig und zu weiteren Plänen

Mittwoch, 14. Juli, 11-11.45 Uhr

Anmeldung bis 14. Juli, 10 Uhr, unter presse@ambodenbleiben.de

Mit:

Im Anschluss an kurze Stellungnahmen gibt es Zeit für Ihre Fragen.

Weitere Informationen zur Aktion finden Sie in den letzten Pressemitteilungen.

#CancelLeJ – eine Blockade

In der Nacht vom 09. zum 10.07. blockierten mehrere Menschen kurzzeitig eine DHL Zufahrt am Leipziger Flughafen. Das Verfahren wird Fragen auf.

Der Rauch verfliegt. Die ersten erregten Kommentare und Pressemitteilungen sind geschrieben. Zeit aufzuräumen.

Was geschah:

In der Nacht von Freitag zu Sonnabend besetzten mehr als 50 Menschen eine öffentliche Straße, die zum Flughafen Leipzig-Halle führt. Sie taten dies um ein Zeichen gegen den weiteren Ausbau des Leipziger Flughafens zu setzen. Dadurch wurden anliefernde DHL LKWs blockiert. Eine weitere Zufahrt wurde erst nach 1 Stunde geöffnet.
Nachdem die Polizei erschien wurde die Versammlung angezeigt und die Anzeige auch bestätigt. Dennoch wurden mehr als 50 Menschen im Anschluss zunächst Ingewahrsam genommen um im Nachgang die Identität zu klären. Am Sonntag erfolgte die Vorstellung vor dem Haftrichter. Vor dem Eindruck entweder ins Gefängnis zu gehen und zur vollständigen juristischen Prüfung zu warten oder die Personaldaten preiszugeben, entschieden sich die Ingewahrsam genommenen ihre Daten preiszugeben und wurden nach mehr als 30 h aus der Haft entlassen.

Eine Zusammenfassung liefert die Leipziger Internet Zeitung: hier!

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