Im folgenden gebe ich die Fragen und Antworten wieder, die ich von der LVZ in Bezug auf die mangelnde Unterstützung durch den Kreisvorstand erhalten und beantwortet habe. Stand 08.05.2024
- Wann und wie hast Du davon erfahren, dass der Leipziger Grünen-Kreisverband Dir die finanzielle und organisatorische Unterstützung im Kommunalwahlkampf entzieht?
Am 07.03.2024, nach der Listenaufstellung, wurde mir eröffnet, dass es Vorwürfe gegen mich gebe. Diese Vorwürfe wurden weder zeitlich, noch sonst eingeordnet, so dass eine Auseinandersetzung damit schwierig ist. Damit verbunden war auch die Aussage, dass man mir die Unterstützung entzieht.
Was das im Einzelnen bedeutet, dass etwa die bereits gedruckten Plakate wieder eingezogen worden, wurde mir gegenüber nicht kommuniziert und auch nicht begründet. Auch nicht der Umstand, dass versucht wurde Termine abzusagen und damit aktiv einzugreifen.
Das vereinbarte Ombudsverfahren konnte mangels Vertraulichkeit leider nicht starten.
- Wie wurde Dir dieser Schritt des Kreisverbandes begründet?
Es hat keine genaue Begründung dafür gegeben. Ich kann aus Andeutungen und Spekulationen, ohne die Möglichkeit daraus Konsequenzen zu ziehen, nicht reagieren. Zunächst wurde gesagt, dass es Vorwürfe des grenzverletzenden Verhaltens geben soll, die nicht näher begründet wurden, dann das ich die Spitzenkandidatin im Wahlkreis nicht ausreichend unterstützt, mich nicht ausreichend gekümmert habe und unzuverlässig sei.
- Öffentlich hat der Kreisverband – allerdings ohne konkret zu werden – die Entscheidung, Deinen Wahlkampf nicht zu unterstützen, mit „grenzüberschreitendem Verhalten“ begründet, das gegen Grundwerte der Grünen verstoßen habe. Es gehe dabei um feministische Werte. Mit welchem Verhalten hast Du dazu Anlass gegeben und hat es etwas mit Deiner Veröffentlichung zu Deinem privaten Verhalten gegenüber Frauen zu tun?
Das genaue Verhalten um das es gehen soll ist mir nicht eröffnet worden. Damit kann ich auch nicht dazu Stellung nehmen. Aus dem Kontext kann ich vermuten, dass es um mein Verhalten während einer Beziehung vor Jahren ging. Ich hatte Parallelaffären und habe die Beteiligten nicht darüber aufgeklärt. Anders gesagt ich war untreu. Ich habe Fehler gemacht und mich damit auseinandergesetzt. Allerdings ist das meines Erachtens keine Frage von Feminismus, da Untreue nicht geschlechterspezifisch ist.
Welche Konsequenzen ziehst Du aus dem Vorgehen des Kreisverbandes hinsichtlich Deines Wahlkampfes, Deiner Mitgliedschaft bei den Grünen und – im Falle einer Wiederwahl – Deiner Zugehörigkeit zur künftigen Grünen-Fraktion?
Ich mache Wahlkampf aus Überzeugung für die Sache weil mir Umweltschutz und Demokratie wichtig sind und ich eine Verantwortung habe. Daran ändert auch das Vorgehen des Kreisvorstands nichts. Viele Menschen, auch Parteimitglieder haben sich bei mir gemeldet und Unterstützung angeboten, weil sie meinen Einsatz schätzen und mich als Mensch. Ich bin seit 27 Jahren Grüner aus Überzeugung und daran ändert auch das Vorgehen nichts. Im Falle der Wiederwahl ist das eine Entscheidung der Fraktion und aller Stadträt*innen, die wir gemeinsam treffen.