Am Mittwoch, den 15.03., ist wieder Ratsversammlung in Leipzig. Dabei geht es unter anderem auch um eine Straße, die durch den Leipziger Auwald führt und 2 Stadtteile miteinander verbindet. Diese Straße ist im maßgeblichen Bereich ca 2,5 km lang und sie überquert 4 Brücken, die alle im baufälligen Zustand sind. Auf der Straße verkehren 1 Buslinie und bis zu 22.000 Fahrzeuge am Tag.
Die Brücken müssen saniert werden. Eine Umleitung wäre mehrere Kilometer länger und führt entweder weiter nach Norden und dort durch die Aue 11,5 km oder durch die Innenstadt 7 km. Also entweder knapp 5 km oder 9 km mehr.
Die Straßenverkehrsbehörde argumentiert, dass die Leistungsfähigkeit der Straße erhalten bleiben muss und will daher eine Ersatzbrücke, für die jetzt zu sanierende Brücke ansetzen. Dafür werden 51 Bäume gefällt im Landschaftsschutzgebiet.
Es geht mir nicht in den Kopf warum eine Umleitung, die in ländlichen Regionen normal ist, für Städter nicht zumutbar sein soll. Es geht mir auch nicht in den Kopf, dass wir um die Leistungsfähigkeit einer Straße während einer Baumaßnahmen zu erhalten eine Schneise durch ein Landschaftsschutzgebiet und Vogelschutzgebiet ziehen.
Klar ist, dass sofern es keine Ersatzbrücke in der Größe gibt die Leistungsfähigkeit sinken würde und Rückstaueffekte die Folge wären. Ich halte das für vertretbar. Ich bin allerdings auch kein Autofahrer und nicht auf das Auto angewiesen.
Inzwischen haben sich auch die Umweltverbände zu Wort gemeldet und kritisieren, dass sie nicht beteiligt worden sind. Außerdem wurde nicht eine Straßenbaumaßnahme vorgeschlagen sondern 4 Einzelmaßnahmen was in der Betrachtung der Eingriffe Auswirkungen hat. Hätte man eine Maßnahme mit 4 Bauabschnitten vorgestellt, wäre der dann ungleich größere Eingriff an anderen Voraussetzungen geknüpft. So wirkt es so als wird hier versucht heimlich still und leise Eingriffe zu rechtfertigen, die nicht zu rechtfertigen sind.
Die Umweltverbände empfehlen daher unisono Ablehnung der Vorlage. Bislang hat die Vorlage allerdings alle Ausschüsse problemlos passiert.
Ich kann ihr in dieser Form nicht zustimmen.
Wer nachschauen will : es ist die Gustav Esche Straße in Leipzig.

Das Hauptproblem bei diesen Baustellen ist bei Sperrung der Straße ohne Ersatzbrückenbau die schiere Dauer! Die erste kleine Brücke, wo für den Ersatzbrückenbau vor 1 Jahr die Bäume gefällt wurden, wurde immer noch nicht angefangen, zu erneuern, da der Ersatzbrückenbau/Umfahrung noch nicht fertig ist. Davon ausgehend reden wir hier über eine Sperrung der Gustav-Esche-Straße über mehrere Jahre, evtl. mit Unterbrechungen…
Wir reden hier über die einzige Verbindung von Leipzig West/Grünau nach Leipzig Nordwest (Porsche, GVZ etc.) wo 10.000e von Menschen pendeln, ohne wirkliche Alternative mit ÖPNV (da müsste man erst in die Innenstadt fahren und dann wieder raus, S-Bahn ist viel zu weit weg für die meisten)…
Die eine Umleitungsstrecke führt auf der extrem engen Straße Am Pfingstanger von Lützschena nach Böhlitz-Ehrenberg. Ein LKW kann dort alles zum Erliegen bringen… Wenn der Verkehr von der GES dorthin fließen soll, belastet er auch die Hallesche Straße von Wahren nach Böhlitz-Ehrenberg sowie die Leipziger Straße von B.-E. nach Leutzsch, die schon heute nicht wirklich verkehrsarm sind.
Die andere Umleitungsstrecke würde über die Georg-Schumann- und Waldstraße sowie weiter die Hans-Driesch-Straße Richtung Westen führen. Hier ist das Verkehrsaufkommen auch so schon sehr hoch und das Chaos mag man sich kaum vorstellen.
Wenn man keine Ersatzbauten mit den damit verbundenen Baumfällungen will, müssen die Bauvorhaben derart beschleunigt werden, dass das o. a. Chaos nur für wenige Tage eintritt…
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