Gegen Klimakrise und Kapital – ein kritischer Aufruf zum Opernball

Gemeinsamer Aufruf von Jürgen Kasek und Michael Neuhaus, Klima und umweltpolitische Sprecher der Fraktionen DIE lINkE und Grüne



Seit Tagen berichtet die Leipziger Volkszeitung über den am Wochenende stattfindenden Opernball. Im Kuratorium des Opernballs, der zwar privat organisiert aber von der Stadt unterstützt wird, Vertreter von Bauunternehmen und Kapital. Man feiert sich und nebenbei werden Almosen verteilt um der Veranstaltung einen karitativen Anstrich zu verleihen. Das Kapital und diejenigen, die es sich leisten können, vernetzen sich miteinander um neue Geschäftsideen auszubrüten.
Dabei unter anderem die nicht ganz unumstrittenen Unternehmen Hildebrand und Partner, GRK oder auch die Vicus Gruppe, die vor allen Dingen die Stadt als Investorenspielplatz begreifen ohne Rücksicht auf Interessen von Mieter*innen und Bewohnern.


Bei der Tombola, gesponsert durch Porsche, wird stilecht ein Porsche Macan verlost und eine Flugreise auf die Malediven mit Qatar Airways. Klimanotstand und Klimakrise sind offensichtlich bei Porsche und den Besucher*innen des Opernballs nach wie vor Fremdworte. Was zählt ist Rendite und Prestige, die kommenden Generationen zählen da nicht. Anders ist es nicht zu erklären, dass ein SUV verlost wird, dessen Verbrauch noch nicht mal besonders klimafreundlich ist. Nein, in der Welt der vermeintlich „Schönen und Reichen“ setzt man weiterhin auf materialistische Statussymbole wie im vergangenen Jahrtausend. Unbeeindruckt von wachsender Armut und Klimakrise gibt man sich unbekümmert.



Auch das Unternehmen Qatar Airways, als nationale Flughafengesellschaft Qatars, und damit einem Staat in dem in Zuge der kommenden WM über massive Menschenrechtsverletzungen berichtet wurde, steht in der Kritik. Auch das ficht natürlich den Opernball und dessen BesucherInnen nicht an.

Die Frage, die man stellen muss, ob eine solche Veranstaltung, die gar nicht erst versucht nachhaltig zu sein, in diesen Zeiten, zumal mit Förderung der Stadt, noch vertretbar ist. Für die Macher des Opernballs ist diese Frage beantwortet. Unbeschwert vom Unbill der Zeit, von den Nöten des Prekariats und Klimakrise will man sich feiern. Abschalten.

Diejenigen, die sich Strom und Gas, und bezahlbaren Wohnraum nicht leisten können, dürfen zu schauen und den selbst ernannten Persönlichkeiten zujubeln.

Wir meinen, dass Widerspruch und Kritik angebracht ist und deutlich werden muss, während drinnen die Reichen und Schönen feiern und die Korken knallen lassen, wissen viele Menschen in Deutschland nicht wie sie durch den Winter kommen sollen. Diese Dekadenz ist, insbesondere vor dem Hintergrund der Energiekrise, an Zynismus kaum zu überbieten.



Wir sagen deutlich: „Gegen Klimakrise und Kapital“ und rufen zur kritischen Kundgebung um 18 Uhr vor die Opfer auf.

Autor: juergenkasek

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