Als Versammlungsleiter trat zwischendurch auch Reinhard Rade auf, der Anfang der 90er die Republikaner in Leipzig mit aufbaute und Kontakt zu rechtsextremen Söldnern hatte. 2015 trat er als Unterstützer der rechtextremen Legida Aufmärsche in Leipzig auf.
Ebenfalls waren eine Reihe von NPD und AFD Mitglieder vor Ort. Aufgerufen wurde vor allen Dingen über den Kanal der sogenannten „Freien Sachsen“, einer rechtsextremen Kleinstpartei, die seit Monaten die als „Spaziergänge“ apostrophierten Versammlungen orchestriert.
In den Kanälen tauchen neben einschlägigen Gewaltfantasien auch Hinweise zur Bewaffnung auf.
Als die Versammlung durch Polizeikräfte gestoppt wurde stürmten mehrere dutzend Personen das Gelände des Universitätsklinikums Leipzig, griffen Polizeibeamte an unter dem rufen „Wir sind das Volk“.
An dieser Stelle gibt es nichts mehr zu differenzieren. Die Demos werden maßgeblich aus dem rechtsextremen Spektrum beworben, die Führungsfiguren sind Rechtsextremisten und Gewalt wird nicht etwa abgelehnt sondern billigend in Kauf genommen. Ein Großteil der Teilnehmer*innen kommen zudem nicht aus Leipzig. Dirigiert wurde das ganze von Volker Beiser einem ehemaligen hochrangigen NPD Funktionär.
Der notwendige Diskurs über die Maßnahmen, die berechtigte Kritik an einzelnen Punkten und auch die Debatte über die Impfpflicht wird dadurch kontaminiert.
Den Teilnehmer’innen dieser Demonstrationen geht es allerdings nicht um Kritik in einem demokratischen Rahmen. Es geht um die Ablehnung der parlamentarischen Demokratie und damit auch der freiheitlich- demokratischen Grundordnung im Ganzen.
Warum die Polizei das Universitätsklinikum nicht stärker absicherte wird ebenso zu klären sein, wie die Fehleinschätzung der Versammlungsbehörde.
Am kommenden Sonnabend im zuständigen Fachausschuss wird sich die Stadt positionieren müssen