Ich habe Zweifel an bestimmten Maßnahmen. Es muss klar sein, dass alle Einschränkungen zurückgenommen werden, wenn die Pandemie vorbei ist. Es ist notwendig auch über die Sinnhaftigkeit zu streiten. Sich Gedanken zu machen, bedeutet nicht, alles besser zu wissen.
Aber ich erlebe auch, dass offene Fragen schnell den Vorwurf der Unsolidarität einbringen, dass man sich schnell des Vorwurfs erwehren muss nicht auch ein „Corona- Leugner“ zu sein.
Das Aufkommen der sog. Querdenker hat die Polarisierung verstärkt. Es entsteht der Eindruck, dass man entweder auf der einen oder anderen Seite stehen muss.
Ein Muster, dass sich in der Gesellschaft wiederholt und das ein Problem wird.
In dem Moment wo Menschen den Eindruck haben sie müssten sich zwingend für eine Seite entscheiden, werden sich Menschen aus der Debatte rausnehmen weil sie weder auf der einen, noch anderen Seite stehen wollen. In der Folge kommt es dazu, dass diese sich nicht gehört oder wahrgenommen fühlen.
Die vereinigten Staaten von Amerika führen uns gerade vor Augen wohin eine zutiefst gespaltene Gesellschaft führt, was das Ergebnis ist.
Es gibt einen demokratischen Rahmen, in dem wir über alles sprechen können.
Die Verbreitung von Menschenfeindlichkeit wie Antisemitismus, Rassismus und andere Formen verlässt diesen Rahmen. Die „Querdenker“ ziehen diesen Rahmen bewusst nicht. Sie stellen alles in Zweifel und kontaminieren damit die Diskussion.
Es geht den Querdenker schon lange nicht mehr um eine Diskussion über Maßnahmen im Zuge der Pandemie. Ihnen geht es um „Alles“, um die „Revolution“. Dabei kalkulieren sie die weitere Spaltung der Gesellschaft mit ein und greifen auf die Unterstützung von Verfassungsfeinden zurück.
Meine Gedanken zum Geschehen Morgen.