Alles Gute zum Earth Day in #Leipzig

Zum Earth Day, der eingeführt wurde um die Wertschätzung der natürlichen Lebensgrundlagen zu stärken und über den Konsum nachzudenken, kleinere Anmerkungen zur Rolle der Natur und Umwelt am Beispiel Leipzig.

Grundlage dafür sind mehrere Anfragen meiner Fraktion zum Thema.

Der NABU-Regionalverband Leipzig schätzt, dass die Stadt im Jahr einen Verlust an bis zu 10.000 Bäumen erleidet und zwar ersatzlos. Auch in der Anfrage räumt die Stadt ein, dass zwar im Bereich der Straßenbäume pro Jahr ein Zuwachs erfolgt aber in den letzten Jahren pro Jahr deutlich mehr als 1500 Parkbäume verschwunden sind, so dass ein Verlust im vierstelligen Bereich bleibt.

Fällungen auf privaten Bauflächen, Verlust von Grünflächen und Waldbäumen sind nicht mit eingerechnet.

Ebenfalls hat die Stadt eingeräumt, dass in den letzten Jahren insgesamt ein Verlust an Grünflächen in der Stadt steht. Indirekt gibt die Stadt damit dem NaBu recht, der von einer schrumpfenden Stadt spricht.

Auswege aus dieser Situation sind nicht zu sehen. Spannend ist auch, dass die Stadt einräumt, dass im Bereich der Baumschutzsatzung zu wenig kontrolliert wird und 1/3 aller beantragten Fällungen aufgrund fehlenden Personals als Fiktionsbescheinigung erteilt wird, also ohne fachliche Prüfung.

Weiterhin räumt die Stadt ein, dass eine effektive Kontrolle von Fällungen innerhalb der Brutsaison nicht stattfindet und die Bußgelder ohnehin keine abschreckende Wirkung entfalten. Für einen Großteil der Bauträger sind die Bußgelder nicht von Bedeutung und entfalten damit keinerlei Wirkung.

Leipzig gehört daneben zu den waldärmsten Regionen in Deutschland. Der Auwald kaschiert dies notdürftig und führt gleichzeitig auch dazu, dass das Problem nicht ernstgenommen wird.

Hinzu kommt, dass es dem Wald extrem schlecht geht, da Wasser fehlt. Insbesondere fehlen durch die Eindeichung und Entwässerungsmaßnahmen der vergangenen Jahrzehnte regelmäßige Überschwemmungsereignisse.

Dennoch wird weiterhin gebaut und immer noch werden primär Naturflächen für Baumaßnahmen in Anspruch genommen. Maßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünung werden nur zörgerlich eingesetzt.

Und die Mehrheit aller Stadträt*innen hat für das Problem Arten- und Umweltschutz überhaupt kein Interesse.

Ein aufbauender Text über multiple Krisen

Ich würde gerne, weil Ostern war, irgendetwas schönes schreiben. Etwas entspanntes, nichts belastendes. Irgendwas aufbauendes.

In einer Zeit der multiplen Krisen, ist das gar nicht so leicht. Klimakrise, Artenschutzkrise, Krieg – um nur die entscheidenden Krisen zu nennen. Eine Hoffnung, dass wir diese Krisen schadlos lösen können gibt es nicht, ist eine Illusion.

Der Krieg wird vielleicht irgendwann enden und doch wird danach nichts mehr sein, wie es war. Er wirkt sich unmittelbar auf unser Leben aus. Die Preise steigen, Lieferketten werden unterbrochen und neu sortiert.

Parallel steigt die Temperatur weiter an, nehmen Extremwettereignisse zu, wirkt sich das Wetter wiederum auf das Pflanzenwachstum aus, was folgen auf die Arten hat und auch wiederum die Preise.

Ineinander verschachtelte Krisen, die sich gegenseitig bedingen. Dass aufgrund der Veränderung des Klimas Flüchtlingszahlen eher weiter steigern sollte inzwischen ebenso klar sein, wie auch der Umstand, dass Klimaveränderungen als Katalysator für soziale Konflikte bis hin zum Krieg sein können.

Unsere Welt wird absehbar ungemütlich – und wir nehmen daran teil.

Unser Wohlstand ist begrenzt und ein immer höher, weiter und mehr steht in einer endlichen Welt nicht endlos zur Verfügung.

Pessimistische Worte, weswegen man am Ende einen Ausblick wagen kann, dass wir es immer noch ändern können.

Dazu müssen wir anfangen zu begreifen, dass vieles miteinander zusammenhängt und entsprechend handeln.

Nehmen wir das Essen, als emotionsgeladenes Thema. Die Getreidepreise steigen wegen der Klimaveränderungen und wegen des Krieges.

60 % des angebauten Getreides gehen wiederum für die Viehzucht drauf.

Es wäre also verhältnismäßig einfach zu sagen, dass der Fleischverbrauch deutlich reduziert werden muss, weil es weniger Flächen in Anspruch nimmt, klimafreundlicher ist, weil auch weniger Methan emittiert wird und nebenbei mehr Getreide direkt zu Lebensmittel verarbeitet werden könnte.

Darüber hinaus würde damit die Ära der Massentierhaltung enden was noch mehr Vorteile hätte – zum Beispiel auch eine Reduktion der Brutstätten von multiresistenten Keimen, die in der Landwirtschaft der Massentierhaltung heranreifen, weil Tieren unter unzumutbaren Lebensbedingungen massenhaft Antibiotika eingeflößt wird, was dass entstehen von multiresistenten Keimen begünstigt.

Corona, war nicht die letzte Pandemie. Womit wir eine weitere Krise benannt haben.

Wenn wir also anfangen zu sagen, wir passen unseren Lebenswandel an die Neuzeit an und begreifen es nicht als Einschränkung sondern als Chance, wäre viel getan. Wir könnten Einfluss nehmen auf den Lauf der Dinge.

Freilich kann man natürlich auch feststellen, dass mensch als einzelnes Individuum sowieso nichts ändern kann und ändere nichts. Aber dann finde ich es zumindest fair, sich auch nicht darüber aufzuregen, dass sich alles ändert.

Denn wenn sich alles ändert, wird diese Änderungen auch am Individuum nicht vorbeigehen.

Entweder also wir ändern uns auch oder die Geschichte wird über uns hinweggehen. Aufregen zählt dann allerdings nicht mehr.

Großer Trauermarsch für Aussterbende Arten

Dokumentiert die Pressemitteilung von Extinction Rebellion Leipzig.
Mainz, 02.06.2019
Großer Trauermarsch für aussterbende Arten auf dem Wave-Gotik-Treffen
Anlässlich des weltweiten Artensterbens rufen WGT-Guide und Extinction Rebellion Leipzig zu einem großen Trauermarsch durch die Leipziger Innenstadt auf.
Laut einem aktuellen Bericht des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) sind in den kommenden Jahren und Jahrzehnten rund eine Million Arten vom Aussterben bedroht. Ursache für das akute Massensterben sind sowohl der Klimawandel als auch die industrielle Landwirtschaft und weitere menschgemachte Umweltveränderungen. WGT-Guide und Extinction Rebellion Leipzig rufen daher zu einem großen Trauermarsch für aussterbende Arten durch die Leipziger Innenstadt auf. Mit der Aktion soll auf die
fortschreitende ökologische Krise aufmerksam gemacht werden, welche, obwohl hinlänglich bekannt von unserer Gesellschaft nur allzu gerne verdrängt wird.

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