Chemnitz. Am 05.03.1945 wurde Chemnitz bombardiert. In einem Krieg, der von deutschem Boden ausging.
Es ist ein Tag, an dem man sich mit Geschichte auseinandersetzen kann und versuchen kann zu verstehen, wohin Kriegslogik und letztlich Kriege führen – zu Tod, Vernichtung, unfassbaren Leid.
Die rechtsextremen „Freien Sachsen“ wollten diesen Tag nutzen. Sie riefen zu einer sachsenweiten Demo nach Chemnitz.
Sie hatten 3000 Personen angemeldet und feiern sich in ihren Kanälen für 3500. Aber es sind deutlich weniger, vielleicht 1000, die dort laufen mit Russland Fahne als Impfgegner.
Putin, gilt Ihnen als ein Guter weil der behauptet die Souveränität zweier Gebiete zu sichern und man eigentlich auch souverän sein will.
Das unermessliche Leid und die Angriffe auf die Zivilbevölkerung ist egal weil der eigene „Kampf“ gegen die Impfpflicht wichtiger ist als der Tod von Menschen in einem völkerrechtswidrigen Krieg.
Da laufen meinen Menschen, die meinen sie leben in einer Diktatur und werden beschützt vom Staat durch die Polizei, während in dem Staat, den sie preisen -Russland- Demonstrationen untersagt sind und jedwede Kritik am Staat ins Gefängnis führt und Begriffe umgelogen werden.
Da laufen militante Neonazis, die uns sehen und rufen Nazis raus. Es ist absurd, wenn es nicht so unfassbar traurig wäre.
Am Rande immer wieder Drohungen toxischer Männlichkeit.
In der Innenstadt demonstrieren Hunderte gegen diese Irrsinn, für den Frieden.
Die freien Sachsen und Querdenker ignorieren den Krieg, feiern Putin und laufen über Gräber. Rücksichtslos, egoistisch.
Knapp 1000 km entfernt tobt ein mörderischer Krieg, in dem Menschen sterben. Menschen, die keinen Krieg wollten, die ihn nicht führen und nicht verantwortlich sind.
Viele Menschen helfen in einer Welle der Solidarität.
Den Querdenkern und Freien Sachsen ist das egal. Ihr Leben und ihre vermeintliche Freiheit ist alles was zählt.
Ein trauriger Tag.
Reisebericht Chemnitz, 05.03.2022, ein Tag gegen die „Freien Sachsen“
