Pödelwitz bleibt- alle Dörfer bleiben.

Es ist unscheinbar. Ein Dorf im Südraum von Leipzig wird, jetzt rechtssicher, nicht verschwinden. Ein Dorf, das keine Zukunft mehr hatte, indem nur noch 25 Menschen wohnen. Ein Dorf an der Abbruchkante des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain.

Nur eine Straße führt hin. Den Bahnhof gibt es lange nicht mehr. Und an der Abbruchkante erstreckt sich das Ödland der Zerstörung – bis zum Horizont der Tagebau.

Die Mibrag hatte die meisten Menschen rausgekauft. Ein Wort so hässlich wie den Umstand, den es beschreibt. Es gab wenig Hoffnung. Auf der einen Seite ein Konzern, die Kohle, die Arbeit bringt und das Bergrecht was auch im 21. Jahrhundert die Zwangsumsiedlung von Dörfern möglich macht. Wie kann man „Heimat“ betonen und gleichzeitig immer wieder dafür Sorgen, dass „Heimat“ von Menschen zerstört wird.

Die Geschichte des Kampfes gegen die Kohle im Südraum von Leipzig ist auch die Geschichte der Umweltbewegung der DDR und ihren Erben.

Der Stopp des Tagebau Cospuden, dass weitere vordringen in den südlichen Auwald, gestoppt auch durch einen Sternmarsch mit 10.000 Menschen 1990. Der Ökolöwe – Umweltbund Leipzig e.V. hat auch dort seine Wurzeln.

Doch im Südraum frasen die Bagger weiter. Ort um Ort musste weichen. Ein Ort wie Heuersdorf. 20 Jahre lange gekämpft und am Ende zerstört.

Doch Pödelwitz wird bleiben. Der Kampf gegen die Kohle, gegen die massive Umweltzerstörung er wurde geführt. Und wurde durch Gruppen wie Ende Gelände Leipzig und Fridays For Future Leipzig und auch Prisma Leipzig dynamisiert.

Umso größer das Ausmaß der Zerstörung wurde, die Bedeutung des Klimawandels wuchs, umso mehr Menschen junge Menschen nahmen den Kampf auf. Ohne Klimacamp, Proteste und auch zivilen Ungehorsam wäre der Erfolg nicht möglich.

Ein Ort wird bleiben. Aber der Kampf ist noch nicht beendet. Nicht bis alle Dörfer bleiben. Mühlrose oder Lützerrath, die Namen bleiben haften.
Im 21. Jahrhundert, indem uns die Bedeutung des Klimawandels klar sein sollte, kann es keine Rechtfertigung mehr für Kohle geben. Gibt es keine Ausreden mehr. Entweder Zukunft oder Kohle. Eine Zukunft mit Kohle gibt es nicht. Nicht auf diesem Planeten.

Es ist ein Zwischenstand. Jetzt wird es darum gehen – Pödelwitz wieder Zukunft zu schenken und den Kampf weiter zu führen.

An dieser Stelle mein persönlicher Dank an die BI Pödelwitz bleibt und ihren Sprecher Jens Hausner und all die vielen Menschen, die jahrelang gekämpft haben, die dort waren, die nie aufgehört haben an die Zukunft zu Glauben. Dank insbesondere auch an den BUND Sachsen und Bund Leipzig.

Ein erstes Ziel, ein Versprechen aus dem Koalitionsvertrag ist erreicht – Pödelwitz bleibt.

Wir streiten weiter bis alle Dörfer bleiben.

Autor: juergenkasek

Lebe lieber ungewöhnlich. Rechtsanwalt, Politiker, Aktivist, Umweltschützer, Blogger, Sportler

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