Prima Klima.

Jetzt, da es draußen kälter ist, ist die Hitze des Sommers allzu schnell vergessen. Das nachklingende „Heißzeit“ ist Wort des Jahres, es erinnert an den Sommer und den Klimawandel, liest man.

Aber was heißt das schon. Das Wettergedächtnis des Menschen ist extrem schlecht. Eine Überlebensstrategie des Menschen besteht auch darin, dass er sich so gut anpassen kann. Dass wiederum ist auch ein Problem. Die Anpassungsfähigkeit verbaut mitunter die Erkenntnis der Notwendigkeit des Handelns.

Fakt ist, dass Jahr war und ist zu warm und zu trocken. Kein Einzelfall sondern dem Trend folgend. Einem Trend, den das IPCC vorgezeichnet hat. Die Prognosen des IPCC werden Jahr für Jahr von der Realität eingeholt und übertroffen. Die Gletscher schmelzen schneller, der Meereswasseranstieg geschieht rascher, der Anstieg der Temperatur ist nicht linear sondern exponentiell.

Hier, weit weg von alledem kann man, dass alles gut ausblenden. Weder haben wir Wasserknappheit (noch), noch werden die Auswirkungen des Klimawandels hier direkt unmittelbar als lebensbedrohend wahrgenommen. Auch der längst schon wieder vergessene Sommer war nur ein Vorgeschmack auf das was Folgen wird. Das Landesamt für Umweltschutz und Geologie hat die Prognosen für Sachsen erstellt. Nachvollziehbar bis ins Jahr 2100. Dann müssen wir nicht über Schnee reden sondern über Steppengebiete.

Was bedeutet es schon, dass in der Tundra der Permafrostboden auftaut, Biomasse und CO2 freigibt und damit den Prozess des Klimawandels beschleunigt? Wie kann es sich schon anfühlen wenn Seen wie der Tschadsee austrocknen? Ein See, der inzwischen 90% seiner Fläche verloren hat weil das Wasser verdunstet, weil der See verkocht? Hunderttausende Menschen in der Region leben von diesem See. Was passiert wenn er nicht mehr vorhanden ist?

Was passiert uns schon, wenn ganze Inseln bald verschwinden und Küstenstädte überschwemmt werden?

Menschen werden ihre Länder verlassen weil sie dort nicht mehr leben können.

All das sind Nachrichten aus fernen Ländern und die meisten Menschen werden gerade in der Vorweihnachtszeit diese Nachrichten entweder nicht wahrnehmen oder nicht mit ihrem eigenen Leben in Beziehung setzen.

Man kann es so herrlich leicht ausblenden. Kann die bunten Schaufenster, den Trubel auf den Weihnachtsmärkten als wichtig erachten, sich davon blenden lassen.

Und während all dies geschieht. Menschen, kilometerweit fahren um ihren Kindern Schnee zu zeigen oder fliegen oder Festtagsbraten auftischen, schreitet der Klimawandel voran und dessen Folgen werden auch uns treffen.

Und nein, dass 1,5 Grad Ziel, die Begrenzung des Klimawandels auf 1,5 Grad halte ich nicht mehr für schaffbar. Denn dann müsste deutlich konsequenter gehandelt werden. Die Verantwortlichen Politiker*innen haben aber gerade erst wieder bewiesen, dass erst das Fressen kommt und dann die Moral.

Zuerst stehen wirtschaftliche Interessen und dann das Überleben der Menschheit.

Und übrigens ist jede/r einzelne mit seinem Verhalten ebenso mit dafür verantwortlich was geschieht. Es sind eben nicht nur die Politiker*innen und Wirtschaftsbosse es sind auch wir, die wir Schuld auf uns laden´, die wir mitentscheiden über unsere Art zu leben.

Und vielleicht kann man diese Worte auch als Motivation empfinden, sein eigenes Handeln ein wenig nachhaltiger zu gestalten. Strom zu sparen, weniger Fleisch zu essen, Flugreisen zu reduzieren, dass Auto auch mal stehen zu lassen. All das spart auch Geld. Geld, dass man sinnvoll zum Beispiel dafür geben kann der Umwelt ein bisschen zu helfen.

Autor: juergenkasek

Lebe lieber ungewöhnlich. Rechtsanwalt, Politiker, Aktivist, Umweltschützer, Blogger, Sportler

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